Termine und Veranstaltungen
17.11. und
08.12.2005
Ausstellung und Vortrag zur Geschichte der
Güterumgehungsbahn
Teilabschnitt: Nauen - Kremmen - Oranienburg
Rückblick auf eine (fast) vergessene Strecke
Referent: Klaus Lorenz
Mitglied der PG RVG AAZ Stadt Hennigsdorf
Inhaltsbeschreibung der Vortragsreihe
Pressebericht im Oranienburger Generalanzeiger vom
20.11.2005
|
90 Jahre Güterumgehungsbahn (GUB)
Teilabschnitt: Nauen - Kremmen - Oranienburg / Rückblick auf eine fast
vergessene Strecke
Am 01.04.1915 wurde die als zweigleisige Hauptbahn konzipierte, als eingleisige
Nebenbahn realisierte Strecke Nauen - Kremmen - Oranienburg, für den Reise- und
Güterverkehr eröffnet. Wäre die Strecke noch in Betrieb, könnten wir 2005
ihr 90-jähriges Jubiläum feiern. Sie wurde als Teilstück einer Berlin
weiträumig umspannenden Güterumgehungsbahn projektiert.
Erste Planungen reichen bis in das Jahr 1898 zurück. Die Planungen zur
Güterumgehungsbahn wurden bis 1909 auf der Grundlage eines ausgeschriebenen
Wettbewerbes präzisiert und im Herbst 1910 auf der Berliner
Städtebau-Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bedeutung dieser
Güterumgehungsbahn liegt u.a. darin begründet, dass sie, bis zur
Inbetriebnahme des Berliner Außenringes, die kürzeste Verbindung zwischen der
Hamburger-, Kremmener-, Ruppiner- und Nordbahn (Rostock/Stralsund) darstellte
und für Güterzüge eine ideale Umfahrung Berlins bot. Die Strecke machte
Kremmen zum ländlichen Kreuzungsbahnhof zwischen Berlin - Neuruppin und Nauen -
Oranienburg.
Nach 1945, bis zur Inbetriebnahme des Berliner Außenringes, wuchs ihre
Bedeutung. Sie sicherte die Versorgung der Hennigsdorfer Industrie mit
Rohstoffen. Berufspendler erreichten über Kremmen die Industriestandorte
Hennigsdorf und Velten. Mit dem Erreichen der vollen Leistungsfähigkeit des
Berliner Außenringes verlor die Güterumgehungsbahn ihre Bedeutung. Der
örtliche Kraftverkehr übernahm auf der Grundlage von Vereinbarungen zwischen
der Deutschen Reichsbahn und den Räten der Bezirke die Leistungen der
Personenbeförderung und zwar 1967 zwischen Oranienburg und Kremmen und 1969
zwischen Kremmen und Nauen. Für den Güterverkehr wurde der Abschnitt Kremmen -
Nauen noch bis 1993 offen gehalten und erst am 09.11.1999 durch das
Eisenbahn-Bundesaufsichtsamt die Stilllegung verfügt.
Die Historie dieser Eisenbahnstrecke steht im Mittelpunkt zweier Veranstaltungen
der Interessengemeinschaft Kremmener Bahn, der Stiftung Bahnsozialwerke Foto
Neuruppin und der Projektgruppe Regionale Verkehrsgeschichte beim Archiv und
Ausstellungszentrum der Stadt Hennigsdorf. Sie finden statt: am Donnerstag, den
17.11.2005 um 18:00 Uhr (Einlass ab 17.00 Uhr) in der Museumsscheune der Stadt
Kremmen und am Donnerstag, den 08.12.2005 um 17.00 Uhr (Einlass ab 16.00 Uhr) im
Alten Rathaus der Stadt Hennigsdorf. Vor Veranstaltungsbeginn kann ein kleiner
Ausstellungsteil besichtigt werden. Freunde der Eisenbahn und an der
Aufarbeitung der Eisenbahngeschichte interessierte Personen sind zu beiden
Veranstaltungen herzlich eingeladen.
Klaus Lorenz, Mitglied der Projektgruppe Regionale
Verkehrsgeschichte
beim Archiv und Ausstellungszentrum der Stadt Hennigsdorf
|
|